Gut für die Umwelt, schwierig für den Geldbeutel: Die Wärmepumpe ist spätestens seit dem letzten Jahr und dem neuen Heizungsgesetz in aller Munde. Doch die Anschaffungskosten und der Einbau sind nicht für jeden erschwinglich. Ist ein Mietmodell die Alternative?
Wir haben uns die Vor- und Nachteile der Mietheizung angesehen und mögliche Alternativen vorgestellt.
Die Heizungsmiete im Überblick
- Zahlreiche Anbieter bieten ein Komplettpaket für Mietheizungen an. Inkludiert sind immer Einbau, Reparatur und Wartung
- Eine eigene Wärmepumpe nutzt bestehende Umweltwärme und steigert die Unabhängigkeit von Energiepreisen und Versorgern
- Die Wärmepumpe ist nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern sorgt auch dafür, dass Sie bis zu 65 % der aktuellen Heizkosten einsparen können
- Mietmodelle haben auch Nachteile. Auf eine lange Zeit gerechnet ist es oft günstiger, die Heizung zu kaufen / zu finanzieren
- Förderung, Reparatur, Vertragslaufzeit: Was bei der Miete einer Heizung beachtet werden muss
Die Miete einer Heizung wird als Contracting oder "Heizungscontracting" bezeichnet. Wenn Sie auf der Suche nach einer neuen, effizienten Heizungsanlage sind, jedoch keine hohen Kaufpreise aufbringen möchten / können, kann ein Leasing die passende Wahl sein. Beim Heizungscontracting wird Ihre Heizung auf den neuesten Stand gebracht, zudem kümmert sich der Vermieter häufig um die Brennstoffversorgung.
Damit das Heizen auf Dauer nicht zu teuer wird, müssen Sie beim Anbieter auf einige Dinge achten.
Laufzeit des Vertrages
Häufig binden Sie sich bei der Miete einer Heizungsanlage an lange Verträge, aus welchen Sie nicht austreten können. In einigen Fällen ist ein frühzeitiger Ausstieg möglich, aber mit hohen Kosten verbunden. Die genaue Prüfing der Vertragsunterlagen ist entscheidend, bevor Sie einem Anbieter die Zusage erteilen.
Kosten für die Heizungsmiete
Die Kosten für die Miete einer Heizung variieren je nach Heizungsart, Mietdauer und Anbieter. In Deutschland liegen sie zwischen 1,15 und 1,82 EUR pro Quadratmeter im Monat. Bei einer Wohnung mit 120 m² Wohnfläche sind das ca. 178,00 EUR.
Der größte Kostenpunkt ist immer die monatliche Mietgebühr. Einige Mietverträge haben den Vorteil, das Wartungsverträge im Preis inbegriffen sind. Andernfalls müssen diese Kosten dazugerechnet werden. Für die Erstinstallation wird bei den meisten Anbietern ein pauschaler Betrag fällig, dieser liegt oft zwischen 1.500 und 2.400 EUR.
Tipp: Kennen Sie schon die Vorteile einer Hybridheizung? In diesem Artikel erfahren Sie, warum sie eine gute Alternative sein kann.
Ein Rundum-Sorglos-Paket: Vorteile einer Mietheizung für den Verbraucher
Wenn Sie sich eine neue Heizung anschaffen möchten, um von den Förderungen der BAFA zu profitieren, sollten Sie ein Mietmodell in Betracht ziehen. Noch vor wenigen Jahren hatten diese durch hohe Preise einen schlechten Ruf, doch das hat sich geändert. Nicht nur beim Kauf profitieren Sie von Förderungen, auch die monatlichen Raten werden attraktiver.
Daneben bietet eine Heizungsmiete unter anderem folgende Vorteile:
- Effiziente und moderne Heizung ohne hohe Anschaffungskosten
- Maßgeschneiderte Heizung für Ihr Gebäude und Beratung durch Fachpersonal
- Kurze Wartezeiten, da Heizungsmieten aktuell noch Einzelfälle sind
- Installation und Wartung werden vom vermieteten Unternehmen übernommen, Sie müssen keine Termine vereinbaren
- Unabhängigkeit, je nach Heizungsart. Entscheiden Sie sich für eine Wärmepumpe, sind Sie nicht auf Versorger angewiesen
- Keine Anschaffungskosten geben Ihnen einen größeren finanziellen Spielraum für andere Investitionen in Ihrem Leben
- Zahlreiche Anbieten überzeugen mit einer Option zur Übernahme, wenn Sie eine gewisse Mietdauer vereinbaren
Neben einer Miet-Wärmepumpe kann auch die Installation einer Split-Klimaanlage mit integrierter Wärmepumpe eine passende Option sein. Mit Ihr kühlen Sie den Wohnraum nicht nur an heißen Tagen ab, sondern gleichen zudem Wärmelücken an kalten Tagen des Winters aus.
Immer lange Vertragslaufzeiten und teure Raten? - Die Nachteile einer gemieteten Heizung
Wie bei jedem Mietmodell, so gibt es auch beim Heizungscontracting einige Nachteile, die Sie kennen müssen:
- Höhere monatliche Kosten als bei einer gekauften Heizung
- Die Anpassungsmöglichkeiten sind oft geringer im Vergleich zur freien Konfiguration einer neuen Heizung
- Oft lange Vertragsbindung und nur kostspielige Optionen, aus diesem wieder auszusteigen
Bei der Wahl des richtigen Anbieters sollten Sie sich aus diesen Gründen viel Zeit lassen, um diese Nachteile zu verhindern. Vergleichsportale im Internet helfen Ihnen, sich für das beste Angebot zu entscheiden.
Schneller Einstieg in erneuerbare Energien mit einer Miet-Wärmepumpe
Die Wärmepumpe ersetzt mehr und mehr Gas- und Ölheizungen und wird am vielen Bestandsgebäuden nachgerüstet. Neben einer hohen Effizienz, beinahe perfekten Klimabilanz und zahlreichen Möglichkeiten der Wärmegewinnung ist sie auf Dauer deutlich günstiger als der klassische Heizkessel.
Mit diesen Anschaffungskosten müssen Sie bei einer Wärmepumpe für das Einfamilienhaus rechnen:
- Luftwärmepumpen: Die Anschaffungskosten liegen zwischen 8.000 und 16.000 Euro
- Erdwärmepumpen: Die Kosten belaufen sich auf etwa 12.000 bis 15.000 Euro
- Die Gesamtkosten einer Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus inklusive Installation liegen zwischen 10.000 und 25.000 Euro
Einen schnelleren Einstieg ohne hohe Anfangsinvestition bietet die gemietete Wärmepumpe. Wird eine Wärmepumpe noch vor 2028 verbaut, profitieren Sie von Förderungen bis zu 70 % durch den Wechsel zur umweltfreundlichen Heizung. Gasheizungen werden zwar nicht gefördert, jedoch sind diese in der Miete deutlich günstiger als eine Wärmepumpe.
Fazit zur Heizungsmiete für private Gebäude
Heute kann die Miete der Heizung eine echte Alternative zum Kauf sein. Die Zeit von teuren Mieten und undurchsichtigen Verträgen ist vorbei und auch mit einer langen Laufzeit lässt sich durch die gemietete Heizung Geld sparen. Wichtig ist es, im Vorhinein Vor- und Nachteile abzuwägen und sich von Experten beraten zu lassen. Viele Anbieter von Mietheizungen bieten umfangreiche, kostenlose Erstgespräche und Analysen an, die Ihnen bei der richtigen Entscheidung helfen werden.
Häufig gestellte Fragen zur Mietheizung
Welche Nachteile hat die Miete einer Heizung?
Die Nachteile des Heizungscontractings sind unter anderem höhere monatliche Kosten im Vergleich zu einer gekauften Anlage und die dauerhafte Abhängigkeit vom Vermieter.
Worauf muss ich im Mietvertrag einer Heizung achten?
Vor dem Abschluss eines Heizungsmietvertrags sollten Sie unbedingt auf die Vertragslaufzeit, mögliche Kosten einer Kündigung und auf die Kosten von Wartung, Reparatur und Einbau achten.
Werden gemietete Wärmepumpen gefördert?
Ja, auch gemietete Wärmepumpen sind förderfähig. Die Förderungen werden dann dem Besitzer (Vermieter) der Heizung ausgezahlt, er kann diese jedoch in Form günstigerer Mietkonditionen an Sie weitergeben.
Sind Wartung und Reparatur im Mietvertrag inklusive?
In den meisten Mietverträgen sind Wartungs- und Servicepakete für die Heizung inbegriffen. Prüfen Sie das jedoch im Voraus, denn sonst kann die Miete schnell zur Kostenfalle werden.
Kann ich die gemietete Heizung nach Ende der Vertragslaufzeit übernehmen?
In einigen Verträgen ist es möglich, dass Sie die gemietete Heizung nach der Laufzeit kaufen können. Oft ist das erst nach vielen Jahren der Miete eine Möglichkeit, die sich finanziell selten auszahlt.