8 Fehler, die Sie bei der Planung Ihrer Solaranlage vermeiden sollten

8 Fehler, die Sie bei der Planung Ihrer Solaranlage vermeiden sollten

Die Anschaffung einer Solaranlage ist immer mit viel Arbeit und einer hohen Investition verbunden.  Neben Faktoren wie der passenden Dachschräge, modernen Modulen und einer fachgerechten Verkabelung müssen allerdings noch einige andere Faktoren beachtet werden, damit es später nicht zu einer unangenehmen Überraschung kommt. Wir zeigen Ihnen, welche Fehler Sie bei der Planung der PV-Anlage unbedingt vermeiden sollten. 

Das Wichtigste in Kürze 

  • Entscheiden Sie sich für die Investition in eine Solaranlage, dann sollten Sie die Planung mit einem lokalen Fachbetrieb durchführen
  • Auch bauliche Voraussetzungen spielen eine entscheidende Rolle, ob der Traum einer eigenen Photovoltaikanlage umsetzbar ist, oder nicht
  • Wird eine Solaranlage falsch oder mangelhaft installiert, kann sie durch die zu geringe Stromproduktion zu einer teuren Fehlinvestition werden, die den Wert des Gebäudes nicht erhöht
  • Wir empfehlen immer, dass Sie sich einen Kostenvoranschlag von Ihrem lokalen Fachbetrieb einholen, wenn Sie eine PV-Anlage kaufen möchten
  • Durch eine Ertragsberechnung wissen Sie bereits im Voraus, mit wieviel Strom Sie tatsächlich planen können - so sind Sie auf der sicheren Seite 

Die häufigsten Fehler bei der Planung und Montage von Photovoltaikanlagen 

Die Montage einer Solaranlage ist heute für viele Menschen, die ein Haus bauen, zur Normalität geworden. In Baden-Württemberg beispielsweise muss seit dem 01.05.2022 auf jedem neuen Wohngebäude eine PV-Anlage installiert werden, ab 2023 gilt das auch für grundlegende Dachsanierungen. Diese Fehler passieren besonders häufig. 

1. Ausrichtung und Schräge verunsichern den Hausbesitzer 

Vor einer Frage stehen viele Hausbesitzer zwangsläufig, wenn Sie eine Solaranlage anschaffen möchten: ist die Ausrichtung meines Daches überhaupt für eine PV-Anlage geeignet? Die gute Nachricht vorweg: in den allermeisten Fällen lässt sich diese mit „Ja“ beantworten. Denn auch wenn rund 30 Grad und Südausrichtung perfekt sind, bedeuten andere Ausrichtungen meist nur geringfügige Unterschiede. 

Bei der Ausrichtung Ihrer Photovoltaikanlagen spricht man häufig vom sogenannten Azimutwinkel. Dieser gibt an, wie stark die Abweichung zur optimalen Südausrichtung (0 Grad Azimutwinkel) ist. Die vollständige Ausrichtung nach Osten hätte so einen Azimut von 90 Grad, die vollständige Ausrichtung nach Westen dagegen den Azimut -90 Grad.

Wenn Ihr Hausdach keine Südausrichtung hat, besteht erstmal kein Grund zur Sorge. Bei bis zu 45 Grad Abweichung zur Südausrichtung, wird immer noch bis zu 95 % des maximalen Ertrags erzielt.

2. Missverständnisse bei der Kompatibilität mit unterschiedlichen Dacharten 

Immer noch denken zahlreiche Menschen, dass eine Photovoltaikanlage nur auf einem Satteldach umsetzbar und rentabel wäre. Die Ertragshöhe hängt zwar immer auch von der Art des Daches ab, jedoch lässt sich heute auf beinahe jedem Gebäude eine effiziente Solaranlage installieren. Moderne Unterkonstruktionen für eine optimale Ausrichtung machen die effiziente Installation fast überall möglich.

Schon gewusst? Auf Flachdächern ist die Ausrichtung nach Ost-West sogar ideal, denn dadurch kann die vorhandene Fläche besser ausgenutzt werden. Auf einem Flachdach erwirtschaften Sie so im Durchschnitt etwa 40 % mehr Energie, als wenn Sie auf eine Südausrichtung setzen würden.

3. Es wurde keine Bedarfsberechnung/-analyse durchgeführt

Einer der häufigsten Fehler bei der Planung einer Solaranlage ist das Versäumnis einer ausführlichen Bedarfsberechnung und -analyse. Dadurch wird der realistische Verbrauch des Haushaltes oder Unternehmens meist nicht erfasst und es kommt zu einer Über- oder Unterkapazität der Solaranlage, was sich natürlich auf die Effizienz und Rentabilität des Systems auswirkt.

Eine präzise Bedarfsanalyse können Sie beim Montagebetrieb in Ihrer Region oft kostenfrei oder gegen einen geringen Preis durchführen lassen. Die beinhaltet neben Faktoren wie dem täglichen Stromverbrauch auch Tages- und Jahreszeitenvarationen und zukünftige Entwicklungen.

Tipp: Effizientes Kühlen im Sommer wird immer mehr Menschen auch in Deutschland ein Anliegen. Hier lesen Sie nach, welche Vorteile eine Split-Klimaanlage in der Wohnung hat.

4. Nur das Hausdach wurde für die Installation in Betracht gezogen

Nicht immer haben Sie die Möglichkeit, die Photovoltaikanlage auf dem Hausdach zu installieren. Beispielsweise da es sich bei Ihrem Wohnhaus um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt oder Sie nur Miete wohnen. Zahlreiche Menschen geben hierdurch schnell den Wunsch nach der eigenen Stromversorgung wieder auf, da sie keine Möglichkeit sehen, diesen umzusetzen.

Doch das stimmt nicht: Auch auf dem Boden, also beispielsweise auf Feldern und Wiesen, oder auf dem Balkon können Solaranlagen installiert werden. Sogenannte „Steckersolaranlagen“ machen es möglich, dass der eigene Strom vom Balkon direkt in das Netz fließt. Mit einer Freiflächenanlage haben unter Einhaltung geltender Regularien oft die Möglichkeit, deutlich mehr Strom zu produzieren, als auf dem Hausdach.

Tipp: In diesem Artikel haben wir uns angeschaut, was Balkonkraftwerke und Steckersolaranlagen eigentlich sind und für wen sie sich lohnen.

5. Ältere und günstige anstatt hochmoderne Solarmodule

Einige Hausbesitzer setzen statt auf komplett neue Module auf solche, welche von anderen Häusern abgebaut, jedoch noch nutzbar sind. Der Gedanke hierbei ist ein guter: es werden keine Rohstoffe verbraucht und die aussortierten Anlagen können weiter Strom produzieren. Zudem schonen Sie noch Ihren Geldbeutel

Doch leider ist die Verwendung älterer Module oft keine gute Idee. In den letzten zehn Jahren hat sich in der Solartechnik eine Menge getan. Die neuen Paneele haben einen deutlich höheren Wirkungsgrad, und können so mehr Licht in Strom umwandeln. Dazu kommt die kürzere Lebensdauer, da gebrauchte Module schon „vorbelastet“ sind. Ebenfalls ein Nebeneffekt der gebrauchten Geräte ist es, dass bei Beschädigungen im Regelfall keine Herstellergarantie mehr vorhanden ist. 

6. Wallbox und Zubehör wurden bei der Planung nicht bedacht 

Die Leistungsspitze der Photovoltaikanlage ist im Sommer - genauer gesagt immer in der Mitte der heißen Tage wird die meiste Energie produziert. Neben den Grundverbrauchern wie Gefrierschrank, Klimaanlage etc. wird zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht viel Strom benötigt, da meist niemand zuhause ist. Der überschüssige Strom muss zu geringen Prämien von aktuell rund 9 Cent/kWh in das öffentliche Netz geleitet werden.

Wurden bei der Planung der Solaranlage bereits Wallbox und Stromspeicher mit eingeplant, kann der zu viel produzierte Strom auch später noch nutzbar gemacht werden. Etwa zum Laden eines elektronischen Fahrzeugs oder zum Füllen des Stromspeichers, der für alle Verbraucher genutzt werden kann.

7. Randabstände wurden nicht beachtet

Wenn der Abstand zu den Dachrändern nicht eingehalten wurde, kann es zu Schattenwurf durch das Gebäude kommen. Das hat zur Folge, dass die Anlage deutlich weniger Leistung bringt, als möglich. Je nach Bundesland liegen die Mindestabstände der Solarapaneele zum Rand des Daches zwischen 0,5 m und 1,25 m.

Schon gewusst: Der vorgeschriebene Randabstand ist auch aus brandschutzrechtlichen Aspekten sehr wichtig. Nur durch ihn kann die Feuerwehr die Paneele schnell von Wechselrichter und Stromanschluss trennen.

8. Die Preise in der Region nicht vergleichen

Der lokale Betrieb in der eigenen Stadt ist der beste Ansprechpartner - das mag in einigen Fällen stimmen, allerdings oft nicht bei der Photovoltaikanlage. Vor der Anschaffung können Sie auf großen deutschen Vergleichsportalen schauen, welcher Anbieter ihr System zum besten Preis-Leistungsverhältnis einbauen kann. Das funktioniert sehr einfach: Sie geben online wichtige Daten wie die Dachfläche, die Ausrichtung und benötigtes Zubehör ein und erhalten dann ein individuelles Angebot.

Wichtig: Die großen Solaranbieter haben oft auch lokale Partner in Ihrer Nähe. Die Firma, welche Ihre Photovoltaikanlage also schlussendlich verbaut, ist ein lokaler Ansprechpartner.

Das waren häufige Fehler, welche Menschen mit dem Traum von einer eigenen Stromversorgung bei der Planung Ihrer Photovoltaikanlage passieren. Wir hoffen, wir konnten alles verständlich zusammenfassen und wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Projekt!

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