Wärmepumpen gehören zu den Heiztechnologien der Zukunft – egal ob durch Wasser, durch den Erdboden oder durch die Luft, sie können bei richtiger Installation ganzjährig für Heizwärme sorgen. Doch ein Problem kann dennoch auftauchen: durch Strömungs- und Ventilatorgeräusche sind Wärmepumpen nicht komplett geräuscharm und können in dicht bebauten Gebieten zu Problemen führen.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie durch Schallschutzmaßnahmen und einen gezielt gewählten Aufstellungsort zu hohe Lautstärke bei Ihrer Wärmepumpe verhindern können. Zudem geben wir Ihnen Tipps, was Sie bei einer lärmenden Wärmepumpe des Nachbarn tun sollten.
Warum macht die Wärmepumpe Lärm?
Das die Lautstärke bei Wärmepumpen eine Rolle spielt, wissen die meisten Menschen nicht – denn von vielen Firmen werden nur die Vorteile dieser Heizungsart präsentiert. Jedoch muss man hierbei wissen, dass es zwischen den verschiedenen Arten der Wärmepumpen große Unterschiede gibt, wenn wir von der Lautstärke sprechen.
- Erd- sowie Grundwasser-Wärmepumpen sind beinahe geräuschlos
- Luft-Wärmepumpen verursachen schnell einen höheren Lärmpegel
Im Außengerät einer Luft-Wärmepumpe sorgt ein technischer Prozess dafür, dass die Umweltwärme zum Heizen nutzbar gemacht wird. Durch Ventilatoren für die Ansaugung und Kompressoren zur Verdichtung entsteht dabei ein gewisser Geräuschpegel, der bei richtiger Platzierung aber kaum auffällt.
Wie laut sind moderne Wärmepumpen tatsächlich?
Heutzutage liegt der Schallpegel einer Luft-Wärmepumpe bei etwa 50 bis 65 Dezibel (dB), wenn Sie sich direkt neben die Außeneinheit stellen. Bereits in nur drei Metern Entfernung beträgt die Lautstärke dann schon nur noch knapp unter 45 dB, was vergleichbar mit leisem Regen ist.
Auch interessant: Wie Menschen die Lärmbelastung einer Wärmepumpe wahrnehmen, ist unterschiedlich. Je nach Alter und Zustand des Gehörs kann Lärm verschieden wahrgenommen werden. Ab einer dauerhaften Beschallung über 85 dB(A) stellen sich in der Regel gesundheitliche Probleme ein.
Wie laut ist eine Erdwärmepumpe?
Im Vergleich zur Luft-Wärmepumpe ist die Lautstärke bei der Sole- und Grundwasser-Wärmepumpe eher zu vernachlässigen. Die Geräte sind im Außenbereich kaum hörbar und verursachen maximal einen Geräuschpegel von 30 dB.
Aber: Erdwärmepumpen sind dafür in der Anschaffung deutlich teurer als die kleinen Luft-Wärmepumpen. Daher werden diese meist auch nur an Neubauten installiert und als alleiniges Heizsystem verwendet.
Außen – oder Innenaufstellung machen den Unterschied bei der Lautstärke
Wer sich für eine Wärmepumpe entscheidet, der hat meist die Wahl zwischen der Innen- und der Außenaufstellung des Gerätes. Zudem gibt es Split-Geräte, welche aus einer Einheit im Außen- und einer im Innenbereich bestehen. Das Prinzip funktioniert dabei immer gleich: die Luft-Wärmepumpe saugt warme Luft durch ein Gitter an und wandelt diese dann in nutzbare Heizenergie um.
Im Hinblick auf die Lautstärke macht es dagegen einen großen Unterschied, ob Sie sich für ein Innen- oder ein Außengerät entscheiden. Reine Außenanlagen sind deutlich lauter und können daher in sehr eng bebauten Gebieten nicht immer eingesetzt werden. Gerade in Neubauten lassen sich daher Innen-Wärmepumpen besser verwirklichen, denn der Platzbedarf kann geplant werden.
Bei der Innenaufstellung sollten diese Aspekte beachtet werden:
- Genügend Platz, denn die Wärmepumpe steht in der Regel in einem eigenen Raum
- Richtiger Bodenbelag, harte Böden wie etwa Fliesen verstärken die Lautstärke
- Lärmschutztür, damit keine Lautstärke nach außen dringen kann
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Tipps, wenn die Wärmepumpe des Nachbarn zu laut ist
Ist die Wärmepumpe des Nachbarn zu laut, dann muss zunächst geklärt werden, ob die Lautstärke wirklich die im Gebiet geltenden Grenzwerte überschreitet. Ist das der Fall, kann beispielsweise eine Lärmschutzabdeckung oder ein leiserer Nachtmodus Abhilfe schaffen.
In reinen Wohngebieten beispielsweise darf die Lautstärke der Wärmepumpe tagsüber 50 dB(A) nicht überschreiten, nachts sind es 35 dB(A). Handelt es sich ,,nur“ um ein allgemeines Wohngebiet, darf das Gerät am Tag 55 dB(A) abgeben und in der Nacht 40 dB(A). In Mischgebieten sind tagsüber sogar bis zu 60 dB(A) erlaubt und nachts 45 dB(A).
Sollte es Ihnen so vorkommen, dass die Wärmepumpe des Nachbarn zu laut ist, müssen also zunächst diese Schallgrenzen geprüft werden. Hierzu wird an dem Ort Ihres Grundstücks gemessen, der sich am nähesten an der Wärmepumpe des Nachbarn befindet. Sollte sich dabei dann ergeben, dass das Gerät eine zu hohe dauerhafte Lautstärke verursacht, müssen Schallschutzmaßnahmen getroffen werden.
Damit ein Streit wegen der Lautstärke gar nicht erst entstehen kann, empfiehlt es sich schon bei der Aufstellung gewisse Dinge einzuhalten. Dazu gehört beispielsweise der Abstand zum Nachbargrundstück, welcher mindestens drei Meter betragen sollte. Zudem ist die Installation direkt zwischen zwei Wänden nicht empfehlenswert, denn diese verstärken den Schall enorm. Der beste Installationsort der Außeneinheit ist entweder auf einem Rasen oder direkt zur Straße hin, denn das Gras wirkt schallisolierend und an der Straße herrscht in der Regel sowieso mehr Lärm.
Weitere Tipps gegen zu hohe Lautstärke der Wärmepumpe:
- Nachtbetrieb: Wärmepumpen speichern in der Regel Wärme im Gebäude und können dafür in der Nacht auf einem niedrigeren Betriebsmodus laufen, was die Lautstärke verringert
- Bepflanzung: Bäume, Büsche und andere Pflanzen wirken nicht nur Indoor sondern auch Outdoor schallisolierend. Im Grenzbereich zum Nachbarn sind sie daher empfehlenswert
- Schallschutzhaube: Eine solche Vorrichtung kann den Schallpegel der Wärmepumpe um mindestens zehn Dezibel senken, in manchen Fällen sogar mehr. Sie kostet etwa 250 Euro
- Abstand: Der beste Tipp ist zwangsläufig Abstand. Je mehr Distanz zwischen Nachbarn und Wärmepumpe liegt, desto weniger stört sie auch
Fazit zur Lautstärke der Wärmepumpe
Ob die Wärmepumpe zu laut ist, muss immer im Einzelfall bestimmt werden. Grundsätzlich können wir jedoch sagen, dass bei einer richtigen Aufstellung und einer guten Schallisolierung in der Regel kaum noch Lärm nach außen dringt. Gerade weil moderne Wärmepumpen immer leiser & effizienter werden, sollte es hier in Zukunft keinen Streit mehr geben. Und wenn doch, schaffen nachträgliche Maßnahmen zur Schallisolierung Abhilfe.
Die Kältebringer Split-Klimaanlage mit einer Kühlleistung von 12.000 BTU verfügt auch über eine integrierte Wärmepumpe für die kältere Jahreszeit. Der Schalldruckpegel des Außengerätes liegt hier bei nur 50 dB(A) auf Hochbetrieb. Beim Einsatz für die Kühlung können Sie sich für den schonenden Nachtmodus entscheiden, welcher auch im Innenraum nur 19 dB(A) verursacht.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen in diesem Artikel einen guten Überblick geben, was Sie bei einer zu lauten Wärmepumpe tun können!