Wärmepumpen sind im Vergleich zu anderen Heizungen noch neu auf dem Markt. Inhaber fragen sich daher, mit welchen Wartungskosten sie pro Jahr rechnen müssen. Und wie sieht es eigentlich mit Verschleißteilen aus? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um Wartung & Reparatur der Wärmepumpe in unserem kompakten Ratgeber.
Das Wichtigste in Kürze
- Wärmepumpen bedienen sich an bestehender Umgebungswärme, um mithilfe eine Kühlmittelkreislaufs den Wohnraum zu beheizen
- In diesem Kreislauf wird die Temperatur durch ein Kühlmittel immer weiter gesteigert, sodass sie schließlich zum Heizen genutzt werden kann
- Wärmepumpen sind nicht anfällig für Beschädigungen – eine Lebensdauer von 30 oder mehr Jahren ist laut Experten denkbar
- Durch Ventilatoren und andere Bauteile, welche in Bewegung sind, kommt es zu Verschleiß. Wie oft die Wärmepumpe deswegen gewartet werden muss, klären wir in diesem Artikel
- Defekte können beispielsweise an der Kühlmittelleitung auftreten – was Sie dann tun müssen, zeigen wir Ihnen auch
Überblick: Diese Wartungsarbeiten fallen bei der Wärmepumpe an
Es gibt verschiedene Wärmepumpen auf dem Markt – in Deutschland ist die Luft-Luft- und die Sole-Wärmepumpe am beliebtesten. Je nachdem, für welches System Sie sich entscheiden, sind auch unterschiedliche Wartungsarbeiten notwendig.
Allgemein sollten mindestens diese Punkte bei der Wartung der Wärmepumpe abgearbeitet werden:
- Reinigung des Luftwärmetauschers: Dieses Bauteil sollten Sie spätestens alle drei Jahre in Ihrer Wärmepumpe erneuern lassen
- Überprüfung des Kältemittels: Das verwendete Kältemittel darf nicht auslaufen und muss in ausreichender Menge vorhanden sein. Auch hier ist eine Kontrolle erforderlich
- Kontrolle der Elektronik: Elektrische Komponenten und Steuerungen sollten auf die Funktionsfähigkeit überprüft werden, damit das System effizient arbeitet
- Überprüfung der Wärmequellen: Die Wärmequellen (beispielsweise Erdkollektoren) müssen regelmäßig auf Beschädigungen überprüft werden
Tipp: Wer erledigt die Wartung einer Wärmepumpe?
Für die Wartung Ihrer neuen Wärmepumpe können Sie sich an das Unternehmen wenden, welches sich auch zuvor um Ihre Heizung gekümmert hat. Viele Firmen haben sich bereits auf Wärmepumpen spezialisiert und übernehmen anstehende Arbeiten.
Wenn Sie mehr dazu wissen möchten, wie eine Erdwärmepumpe funktioniert, dann können Sie sich diesen Artikel durchlesen.
Die Kosten für Wartung bei den verschiedenen Wärmepumpen-Arten
Je nachdem, für welche Wärmepumpe Sie sich entschieden haben, kommen auch unterschiedliche Kosten auf Sie zu. Für Einfamilienhäuser eignen sich Erd-Wärmepumpen besonders gut, da diese ganzjährig gleichmäßig für Wärme sorgen können. Günstige Heizungen zum Nachrüsten dagegen sind Luft-Luft-Wärmepumpen, welche oft in Split-Klimaanlagen verbaut sind.
Luft-Luft-Wärmepumpe
Die Luft-Luft-Wärmepumpe sollte am besten vor der Heizsaison gewartet werden, vorzugsweise schon im Frühjahr oder Sommer. Damit die optimale Luftzirkulation gewährleistet ist, müssen die Filtersysteme gereinigt und desinfiziert werden. Dazu kommt eine Überprüfung des Kältemittelsystems, denn ein Austritt der Flüssigkeit hier hätte gerade auf die Umwelt negative Auswirkungen. Genau wie bei allen anderen Wärmepumpen ist auch die Wartung der Elektrik notwendig. Jährlich belaufen sich die Wartungskosten auf ca. 300 Euro.
Erd-Wärmepumpe
Bei der Erdwärmepumpen treffen bis auf die Reinigung der Luft-Filtersysteme alle oben genannten Punkte zu. Durch die etwas höhere Komplexität der Anlage fallen jedoch noch weitere Wartungsarbeiten an. Beispielsweise müssen alle Erdkollektoren überprüft werden, da diese ein Heizen erst ermöglichen. Die Anschaffungskosten der Erd-Wärmepumpe sind deutlich höher, daher schlägt auch die Wartung mit etwa 400 Euro pro Jahr zubuche.
Wasser-Wärmepumpe
Die Wasser-Wärmepumpe wird eher selten eingesetzt. Sie gewinnt die Wärme meist aus Grundwasser oder anderen Wasserquellen. Demnach müssen auch hier die Elektronik gewartet und das Kältemittelsystem kontrolliert werden. Dazu kommt die Überprüfung des Wasserkreislaufs, wobei Verstopfungen, Verschmutzungen und Lecks beseitigt werden sollen. Die Wartungskosten einer Wasser-Wärmepumpe liegen bei ca. 300 Euro pro Jahr.
Kann ich mich gegen Wartungs- und Reparaturkosten bei der Wärmepumpe versichern?
Spezielle Versicherungen für Beschädigungen an der Wärmepumpe gibt es noch nicht wirklich. Schäden an der Wärmepumpe werden meist durch die Gebäudeversicherung übernommen. Eine bessere Option sind Wartungsverträge der Hersteller, welche diese Kosten abdecken.
Wichtig: Damit der Wartungsvertrag weiter gültig ist, sollten die vom Hersteller angegebenen Wartungsintervalle unbedingt eingehalten werden. Sonst kann es zu Problemen bei der Versicherung kommen.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen in diesem Artikel einen guten Überblick über die Wartungskosten bei einer Wärmepumpe geben. Sie sind zwar etwas höher als bei einer konventionellen Heizung, dafür haben Sie jedoch ein besseres Gewissen & heizen zu 100 % klimafreundlich. Wenn Sie mehr zu nachhaltigen Wärmepumpen & Split-Klimaanlagen erfahren möchten, schauen Sie sich gerne unsere Ratgeber auf der Website an.