Lohnt sich eine Versicherung für meine Solaranlage?

Lohnt sich eine Versicherung für meine Solaranlage?

Die eigene Solaranlage ist eine Investition in die Zukunft, die Sie oft nur einmal im Leben tätigen. Umso ärgerlicher ist es, wenn die Anlage beschädigt oder gar zerstört wird, etwa durch einen Brand oder ein schweres Unwetter. Deshalb ist es heute ein Muss, die eigene PV-Anlage umfangreich zu versichern.

Welche Policen Sinn machen und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, haben wir uns für Sie angesehen.

Das Wichtigste in Kürze 

  • Die Solaranlagen-Versicherung ist ein elementarer Teil Ihres Versicherungsschutzes, denn nicht selten kostet die eigene Stromversorgung einen fünfstelligen Betrag
  • Die Photovoltaikversicherung sollte zahlen, wenn Ihre Anlage durch Unwetter, Diebstahl oder ein Feuer beschädigt oder gar zerstört wird
  • Photovoltaikversicherungen gibt es als Einzelversicherung, häufig sind Sie jedoch auch Teil der Wohn- oder Betriebsgebäudeversicherung
  • Balkonkraftwerke sind in der Hausratversicherung inbegriffen, den Anbau sollten Sie Ihrer Versicherung dennoch unbedingt mitteilen

Gute Gründe: Warum brauche ich eine Solaranlagen-Versicherung? 

Vorab: Eine Versicherungspflicht gibt es für private Photovoltaikanlagen in Deutschland nicht. Anders sieht das nur bei Anlagen aus, die einen rein gewerblichen Nutzen haben, damit befassen wir uns in diesem Ratgeber allerdings nicht. Obwohl keine gesetzliche Vorschrift existiert, ist eine PV-Versicherung unbedingt empfehlenswert. Der Versicherer übernimmt die Reparatur- oder Neuanschaffungskosten, wenn Ihre Anlage zerstört oder beschädigt wird. 

Ein Schaden an den sensiblen Photovoltaikmodulen verursacht schnell Kosten in Höhe von vielen tausenden Euro. Dabei gibt es viele Ursachen für Schäden, welche die meisten Besitzer unterschätzen: 

  • Sturm, Hagel und Wind
  • Brand und Explosionen
  • Überspannung durch Blitzschlag
  • Wassermassen und Frost
  • Kurzschlüsse oder technische Defekte
  • Diebstahl und Vandalismus
  • Tierbisse
  • Bedienungs- und Montagefehler
  • Grobe Fahrlässigkeit 

Diese Schadensursachen sollten beim Versicherungsabschluss mindestens abgedeckt sein. Grobe Fahrlässigkeit ist häufig bis zu einem Maximalbeitrag von 2.500 EUR versichert. Diese ist etwa dann gegeben, wenn Sie zum Reinigen auf der Solaranlage klettern und dabei ein Modul beschädigen. Nach einem Schaden deckt die PV-Versicherung nicht nur die reinen Reparaturkosten, sondern auch Aufwendungen für Aufräum- und Entsorgungskosten. Sind Löscharbeiten notwendig, werden auch diese übernommen.

Wichtig: Der Schaden an der Anlage ist bei einer Wetterkatastrophe oder einem Brand oft noch die geringste finanzielle Gefahr. Schäden am Dach oder Gebäude, sowie Aufräumkosten machen oft die Mehrheit der Kosten aus. Demnach ist eine Absicherung in allen Fällen unausweichlich.

Tipp: Hier  können Sie nachlesen, wie Sie die Photovoltaikanlage mit der Infrarotheizung kombinieren und so bares Geld sparen können.

Individueller Rundumschutz: Diese Policen gibt es bei der PV-Anlagen-Versicherung 

Wenn Sie Ihre Photovoltaikanlage versichern möchten, kommen immer verschiedene Ansätze infrage. Nachfolgend geben wir Ihnen einen Überblick über die geläufigsten Methoden für perfekten Versicherungsschutz.

Abdeckung über die Wohngebäudeversicherung

Viele Versicherer bieten innerhalb der Wohngebäudeversicherung einen Schutz für die Photovoltaikanlage an. Dabei handelt es sich oft nur um einen Basisschutz mit gewissen Grenzen, dieser ist dafür jedoch oft beitragsfrei.

Allgefahrenversicherung für Photovoltaik 

Hierbei handelt es sich um eine spezielle, zugeschnittene Police für Photovoltaikanlagen. Sie deckt alle oben genannten Risiken für eine Solaranlage ab und muss separat zur Hausratversicherung abgeschlossen werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Versicherungen, welche auf bestimmte Schadensursachen begrenzt sind, bietet die Allgefahrenversicherung einen „Vollkaskoschutz“ für Ihre Solaranlage. Die allermeisten Schadensursachen, bis auf mutwillige Beschädigungen, sind so versichert. 

Betreiberhaftpflichtversicherung

Eine spezielle Versicherung, die den Betreiber einer PV-Anlage vor den finanziellen Folgen eines Schadens an Dritten durch die Anlage schützt. Bei einer PV-Anlage ist dieses Risiko sehr gering, aber dennoch vorhanden. Ein Beispiel für einen abgedeckten Schaden ist eine Verletzung von Personen durch herabfallende Module bei einem Sturm.

Montageversicherung

Sie ist nur dann nötig, wenn Sie die Installation der Solaranlage selbst durchführen möchten. Fachfirmen sind gegen Schäden bei der Montage selbst versichert. Bei einer Allgefahrenversicherung greift der Schutz oft erst, wenn das System bereits installiert ist. Daher kann die Montageversicherung für Sie durchaus Sinn machen.

Tipp: Eine Infrarotheizung lässt sich ideal mit Solarstrom oder Strom aus dem Solarspeicher betreiben - sehen Sie sich unsere Heizlösungen an.

Die Photovoltaikversicherung als Teil der Gebäudeversicherung

Schaffen Sie sich eine Photovoltaikanlage für Ihr Gebäude an, muss das dem Versicherer mitgeteilt werden. Denn die PV-Anlage erhöht auch den Wert des Gebäudes, und bestimmt damit die Versicherungssumme. Bei Schäden durch Hagel, Sturm, Leitungswasser oder ein Feuer zahlt die Photovoltaikversicherung innerhalb der Wohngebäudeversicherung die Schadenssumme.

Großer Vorteil: Kommt es zu einem Hausbrand oder einem Unwetter, haben Sie immer nur mit einem Versicherungsunternehmen zu tun und der Schaden lässt sich eventuell schneller beseitigen. Zudem vermeidet diese Variante Streit zwischen den Anbietern.

Bei vielen Anbietern muss bei der Anschaffung einer Solaranlage kein höherer Beitrag gezahlt werden, oder erst ab einer gewissen Leistung des Systems. Nachteile gibt es bei dieser Kombination jedoch auch: Sie müssen einen Anbieter finden, welcher beide Policen anbietet, zudem muss das Leistungsspektrum Ihren Vorstellungen entsprechen. In vielen Gebäudeversicherungen sind nur vergleichsweise wenige potenzielle Schadensursachen mitversichert.

Unverzichtbar: Ertragsausfall der eigenen Photovoltaikanlage versichern lassen 

Ob Sie den Ertragsausfall Ihrer Photovoltaikanlage versichern lassen möchten, hängt ganz von Ihren individuellen Gegebenheiten ab. Nutzen Sie viel Strom selbst und speisen kaum oder nur zu geringen Prämien in das öffentliche Netz ein, lohnt sich der Aufpreis für diese Police wahrscheinlich nicht. In diesem Fall sind bei einem Ausfall der Anlage kaum Zusatzkosten durch den Stromverbrauch zu erwarten, vermutlich würde der Versicherungsbeitrag diese sogar übersteigen. 

Speisen Sie dagegen viel Strom zu einer hohen Einspeisevergütung (etwa durch einen alten Tarif), kann die Ertragsausfallversicherung Sinn machen und Sie profitieren im Ernstfall. Lassen Sie sich hierzu am besten direkt bei Ihrem Versicherer beraten, dieser händigt Ihnen auch ein unverbindliches Angebot aus.

Die Kosten einer Versicherung für die Solaranlage

Die Kosten für die Versicherung einer Photovoltaikanlage variieren je nach Anbieter, Versicherungsumfang (Gebäudewert, Anlagengröße) sowie den individuellen Gegebenheiten. Allgemein liegen die jährlichen Beiträge zwischen 60 und 250 EUR, wobei spezialisierte Photovoltaik-Policen bereits ab 90 EUR pro Jahr zu haben sind. 

Tipp: Ziehen Sie bei Ihrer Suche nach der richtigen Versicherung nicht nur lokale Versicherer in Betracht. Online-Vergleichsportale helfen Ihnen dabei, dass Sie sich für den besten Tarif und Versicherungsschutz entscheiden.

Häufig gestellte Fragen 

Ist eine Versicherung für die Photovoltaikanlage vorgeschrieben? 

Nein, eine Versicherungspflicht für PV-Anlagen gibt es in Deutschland nicht. Die Policen sind jedoch ratsam, da so hohe finanzielle Schäden an Technik und Gebäude vermieden werden können. 

Ist die Solaranlage im Umfang der Gebäudeversicherung inbegriffen?

Nicht automatisch. Jedoch bieten viele Versicherer an, eine PV-Anlage nachträglich in die Police mit aufzunehmen, häufig auch ohne zusätzliche Beiträge. Nachteil: Diese Policen bieten häufig nur einen weniger umfassenden Schutz für den Besitzer. 

Muss ich mein Balkonkraftwerk auch versichern?

Balkonkraftwerke sind durch die Hausratversicherung abgesichert. Dem Versicherer sollten Sie einen Anbau dennoch unbedingt mitteilen, da dieser den Wert des Hausrats erhöht und damit auch die Versicherungssumme beeinträchtigt.

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