Geld sparen beim Hausbau 2024 - Tipps & Förderungen

Hausbau mit Gerüst
Immer mehr Menschen möchten sich den Traum vom Eigenheim endlich erfüllen. In Zeiten von steigenden Zinsen und teuren Rohstoffen scheint es für viele unrealistisch, sich Wohneigentum leisten zu können. Sie möchten sich den Traum vom Eigenheim dennoch erfüllen? Wir geben Ihnen die wichtigsten Tipps und informieren Sie zu Änderungen im neuen Jahr 2024!

 

Das Wichtigste in Kürze 

  • Das Jahr 2023 war ereignisreich für alle Hausbesitzer. Das neue Heizungsgesetz, steigende Öl- und Gaspreise sowie unklare Förderungen für die nächsten Jahre sorgten für Unsicherheit.
  • Vor der Zinswende im zweiten Halbjahr 2023 haben viele Menschen von günstigen Baufinanzierungen profitiert. Seither erhöhen sich die Bauzinsen allerdings wieder merklich.
  • Im Vergleich zum Frühjahr 2022 zahlten Käufer im Frühjahr 2023 durchschnittlich 15,1 % mehr für den Bau einer konventionellen Immobilie
  • Im Jahr 2024 kann der Bau oder Kauf einer Immobilie nach wie vor lukrativ sein - besonders wenn Sie sich rechtzeitig um die Beantragung finanzieller Zuschüsse und Förderungen kümmern.
  • Eigenkapital wird jedoch im neuen Jahr wichtiger denn je - denn Kredite sind teuer, und auch viele Förderprogramme können nicht von allen Menschen genutzt werden.

Niedrige Zinsen, hohe Rohstoffkosten: Ein Rückblick auf das ereignisreiche Jahr 2023 

Das Jahr 2023 war geprägt von steigenden Kosten für alle, die sich den Traum vom eigenen Haus erfüllen möchten. Nicht nur die Anschaffungspreise waren so hoch wie nie, sondern auch für Sanierungs- und Renovierungsarbeiten musste eine Menge Geld in die Hand genommen werden. Die Kosten für Instandhaltungsarbeiten stiegen im direkten Vergleich zum Vorjahr um etwa 15 %, bei Dachdeckungs- und Abdichtungsarbeiten waren es sogar 18 % Preissteigerung. 

Die Ursachen für diese Preissteigerungen liegen in einer Kombination aus demografischen und ökologischen Faktoren. Bei knappem Angebot stieg die Nachfrage auf dem Markt rapide an, was sich auch in den Preisen niederschlug. Zusätzlich verschärften die unmittelbaren Folgen der Corona-Krise zwischen 2020 und 2022 die Situation: Lieferengpässe bei vielen Materialien und Produktionsschwierigkeiten sorgten für Preissteigerungen, die viele Bauprojekte platzen ließen. 

Nun aber richten wir den Blick wieder nach vorne: Wie sieht es in den nächsten Monaten im Jahr 2024 aus? Welche Förderungen können Bauherren beantragen? Wir geben wertvolle Tipps und einen umfassenden Überblick über alle relevanten Änderungen. 

Das ändert sich für Hausbesitzer 2024 - ein Überblick 

Wenn Sie bereits eine Immobilie besitzen oder sich in absehbarer Zeit eine anschaffen möchten, dann ändern sich einige wichtige Vorgaben. Aktuell ist der Immobilienmarkt von Unsicherheiten geprägt. Niemand weiß, wie sich die Kreditzinsen im neuen Jahr entwickeln oder welche staatlichen Förderungen für klimafreundliche Heizungen wirklich in die Tat umgesetzt werden. Erst kürzlich hat die verhängte Haushaltssperre bei zahlreichen Verbrauchern zu Unsicherheiten geführt, da einige Förderprogramme vorerst ausgesetzt wurden.

Das sind die wichtigsten Änderungen für Hausbesitzer 2024:

  • Sinkende Immobilienpreise: In den letzten Jahren stiegen die Preise aller Immobilien wie noch nie zuvor. Teils lagen diese bis zu 60 Prozent über dem tatsächlichen Wert der Immobilie, schätzen Experten. Aktuell sind sinkende Immobilienpreise zu verzeichnen - dennoch ist diese Veränderung durch die gestiegenen Preise in den letzten Jahren eher marginal
  • Unklare Kreditzinsen: Seit Ende 2021 haben sich die Bauzinsen vervierfacht. Aktuell liegen diese bei einem Neubau etwa bei 3,5 bis 4 % (Stand August 2024). Wie sie sich in den nächsten Monaten entwickeln, schauen wir uns im nächsten Absatz an. 
  • Ausgesetzte Fördermittel: Durch die verhängte Haushaltssperre ist aktuell unklar, ob der Staat den Einbau von klimafreundlichen Heizungen noch in dem Umfang unterstützen kann, wie es ursprünglich geplant war. Durch gestiegene Kosten sind viele Kaufinteressenten zögerlich
  • Hohe Rohstoffpreise: Auch wenn die Hochphase der Rohstoffpreise vorbei ist, sind die Kosten für Holz, Dämmmaterial und Co. nach wie enorm und über dem gewohnten Niveau.

Das waren in erster Linie negative Punkte, die Sie im Kopf haben sollten, wenn Sie sich für den Kauf oder Bau einer Immobilie entscheiden. Jetzt möchten wir uns ansehen, welche positiven Voraussetzungen in diesem Jahr gegeben sind, um sich den Traum vom Wohneigentum zu verwirklichen.

Positiver Ausblick - Wovon Sie 2024 beim Hausbau profitieren können

In zahlreichen Gemeinden kommt die kommunale Wärmeplanung immer schneller voran und könnte im letzten Quartal des Jahres 2024 bereits abgeschlossen werden. Bei der kommunalen Wärmeplanung handelt es sich um einen strategischen und langfristigen Prozess der Gemeinden, um eine klimaneutrale Wärmeversorgungsstruktur aufzustellen. Konkret könnte das bedeuten, dass defekte Heizungen auf Basis fossiler Brennstoffe nicht mehr repariert werden dürfen, sondern durch einen Fernwärme-Anschluss oder ein Heizsystem mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien ersetzt werden müssen. Ist die kommunale Infrastruktur entsprechend ausgebaut, profitieren Hausbesitzer hier von sehr geringen Heizkosten. 

Auch interessant: Im Jahr 2024 wurden sogenannte Balkonkraftwerke, welche auf Terrassen oder Balkonen von den Eigentümern selbst befestigt werden können, zu privilegierten Maßnahmen erklärt. Somit könnten Vermieter den Einbau dieser nicht mehr untersagen.

Tipp: In diesem Artikel können Sie nachlesen, welche Vorteile ein solches Balkonkraftwerk hat.

Aktuelle Förderungen beim Hausbau auf einen Blick

Bezeichnung Erklärung 
Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Zuschüsse und vergünstigte Darlehen für den Bau oder Kauf eines Gebäudes, welches hohe Standards bei der Energieeffizienz erfüllt. 
KfW-Förderung einer Einzelmaßnahme  Zuschüsse oder Kredite für spezifische Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz auf Antrag. 
BAFA und KfW-Förderungen für erneuerbare Energien Staatliche Förderungen oder zinsgünstige Darlehen für die Anschaffung von Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen. 
Landes- oder Kommunalförderungen  Gefördert werden regional beispielsweise Renovierungen oder energetische Sanierungen. 
Förderung für barrierefreies Bauen Förderung beim Bau oder Umbau eines barrierefreien Gebäudes, sowohl auf Landes- als auch Bundesebene. 

Kosten sparen beim Hausbau: Unsere Tipps für die nächsten Monate

Steigende Zinsen zwischen 3,5 und 4,5 Prozent pro Jahr machen die Immobilienfinanzierung schnell mehrere zehntausend Euro teurer als noch vor drei Jahren. Da das Einkommen der meisten Menschen gleichgeblieben ist, fällt es schwer, diese Mehrkosten zu stemmen. Mit einigen Tipps schaffen Sie es trotz finanzieller Hürde, im Jahr 2024 in den Hausbau zu starten.

Eigenkapital ist wichtiger denn je 

Mini-Haus mit Geldscheinen und Münzen

Durch die hohen Zinsen ist es wichtig, dass Sie und Ihre Partnerin / Ihr Partner genau wissen, wie viel Geld Sie zur Verfügung haben und wie schnell Sie an dieses herankommen können. Aktuell gilt: je niedriger die Kreditsumme, desto besser. Selbstverständlich müssen Sie auch durchrechnen, ob Ihr Einkommen bei eventuell steigenden Baukosten noch ausreicht. Überlegen Sie genau, ob aktuell noch Geld auf einem Tagesgeldkonto oder einem Bausparvertrag liegt und ob Sie andere Investments wie Fonds, ETFs oder Aktien auflösen möchten.

Tipp: Planen Sie mit Ihrem Partner ein Immobilienprojekt, dann sollten Sie das Geld hierfür am besten auf einem Tagesgeldkonto sammeln. Hier ist es sicher und es gibt größtenteils etwa vier Prozent Zinsen. Aber: Die Einlagensicherung gilt nur bis 100.000 Euro pro Person und Bank.

Einstellung auf das neue Zinsniveau 

Durch die rekordverdächtig niedrigen Zinsen auf Kredite in den letzten Jahren fällt es manchen Menschen schwer, die hohen Kosten zu akzeptieren. Planen Sie mit einem neuen, durchschnittlichen Zinssatz von vier Prozent, um zu prüfen, ob Sie sich das Gebäude wirklich leisten können. Historisch gesehen sind die Zinsen gerade nicht auf einem Rekordhoch: Um die Jahrtausendwende herum wurde auch bei einem Zinssatz von mehr als 6 % noch fleißig gebaut. Der maximale Zinssatz lag übrigens auch schon einmal bei rund neun Prozent. 

Regionale Preise konstant beobachten 

Seit Mitte 2022 sind die Preise für Einfamilienhäuser zwar gefallen, jedoch nach wie vor sehr hoch. Laut dem Statistischen Bundesamt liegen die Preise für viele Immobilien nach wie vor ca. 50 Prozent über dem Niveau von 2015. Mitte des Jahres 2022 waren es noch knapp 70 Prozent, es ist also unklar, in welche Richtung sich die Preise in den nächsten Jahren entwickeln werden. Eventuell lohnt es sich also doch, noch ein wenig zu warten.

Wichtig: Regional sind die Preisunterschiede für Immobilien sehr groß. Finden Sie also ein günstiges Grundstück oder ein echtes Schnäppchen bei einem Haus, können Sie auch hier zuschlagen.

Kaufpreise verhandeln lohnt sich

Kaufen Sie eine aktuell eine ältere und weniger effiziente Immobilie, dann müssen Sie mit hohen Kosten durch die energetische Sanierung rechnen - zumindest früher oder später. Durch den niedrigeren Energiestandard ergibt sich jedoch ein höherer Verhandlungsspielraum.

Bei einer Analyse der Immobilienplattform Immoscout24 und dem Analyseunternehmen Sprengnetter kam heraus, wie weit die aufgerufenen Angebotspreise von den tatsächlichen Kaufpreisen abweichen. Im Jahr 2023 wurden Einfamilienhäuser beispielsweise durchschnittlich zu einem sieben Prozent geringeren Preis verkauft als der ursprüngliche Angebotspreis.

Bei Eigentumswohnungen beträgt „Rabatt“ sogar etwa acht bis neun Prozent. Bei einem Kaufpreis von 500.000 Euro sind das schon bis zu 45.000 Euro - ein merklicher finanzieller Unterschied.

Ihre häufig gestellten Fragen

Ist 2024 mit sinkenden Bauzinsen zu rechnen? 

Aktuell ist das sehr schwer zu sagen und stark abhängig von der Geldpolitik der Zentralbanken. In den nächsten Monaten kommt es jedoch absehbar auch nicht zu steigenden Zinsen. 

Wie hoch sind die Bauwerkskosten pro Quadratmeter 2024? 

Im Durchschnitt liegen die Bauwerkskosten aktuell zwischen 1.800 und 2.500 Euro pro Quadratmeter. Hierbei handelt es sich um nationale Durchschnittswerte beim Bau eines Einfamilienhauses.

Welche Kredite werden 2024 von der KfW gefördert? 

Besonders gefördert werden im Jahr 2024 Kredite für energieeffiziente Neubauten und Snaierungen im Rahmen des Programms "Energieeffizienz Bauen und Sanieren". Hilfen vom Staat gibt es zudem in einigen Fällen für Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen. 

Volgende lezen

Ein Blick in die Zukunft der Wärmepumpen
Ventilator oder Klimaanlage