Über die Hälfte der Menschen in Deutschland fühlten sich im letzten Jahr mindestens einmal so gestresst, dass dies Auswirkungen auf das Alltägliche Leben hatte. Doch woher kommt Stress eigentlich? Und ab wann wird ständige Hektik gefährlich? Wir geben Ihnen einen Überblick und zeigen, wie Sie Stress gar nicht erst entstehen lassen.
Das Wichtigste im Überblick
- Als Stress bezeichnet man die eigene körperliche und psychische Reaktion auf äußere Reize. Dazu gehört ab einem gewissen Punkt auch die körperliche Belastung
- Jeder zweite Mensch in Deutschland fühlt sich laut Umfragen gestresst und traurig. Das wirkt sich auf den Alltag aus und zeigt sich beispielsweise in einer schlechteren Arbeitsleistung
- Es gibt psychischen und physischen Stress – die genauen Unterschiede schauen wir uns später an. Psychischer Stress ist deutlich weiter verbreitet
- Ab einem gewissen Punkt wird Stress auch für die Gesundheit zu einer Gefahr. Damit es nicht zu einem Burnout kommt, müssen frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden
Auslöser: Woher kommt Stress eigentlich?
Auslöser von Stress bezeichnet man als ,,Stressoren“. Durch sie wird unser Körper in Alarmbereitschaft gesetzt. Stressoren können sowohl von außen, also von der Umgebung, als auch von Ihnen selbst kommen. Doch ab wann lässt sich eine seelische Belastung eigentlich als Stress einordnen?
Was für jemanden Stress ist, muss es für den anderen noch lange nicht sein. Ab wann eine seelische Belastung vorhanden ist, ist sehr individuell. Auch von Altersgruppe zu Altersgruppe unterscheiden sich die alltäglichen Stressoren. Während Sie als Kleinkind Angst vor dem Zahnarzt haben, ist es im Erwachsenenalter die Furcht vor Jobverlust. Beides kann in Ihrem Körper Stress auslösen.
Wenn ein Stressor vorhanden ist, reagiert Ihr Körper auf zwei Wege darauf.
Psychischer Stress
In einer Stresssituation kommen verschiedene Emotionen vermehrt auf. Dazu gehören beispielsweise Wut, Verzweiflung, Angst oder Hilflosigkeit. Psychische Reaktionen stellen sich in der Regel zuerst ein, noch bevor es zu körperlichen Auswirkungen kommt. Bei anhaltendem Stress kann es dann auch zu Stresssymptomen wie Depressionen oder Angstzuständen kommen.
Physischer Stress
Auch Ihr Nervensystem schaltet sich ein, wenn sich Stressoren in Ihren Alltag geschlichen haben. In einer Stresssituation schüttet Ihr Körper eine Vielzahl von Nervenbotenstoffen wie Adrenalin oder Kortisol aus. Das kann sich in körperlichen Symptomen äußern, beispielsweise in einer erhöhten Herzfrequenz, erhöhtem Blutdruck oder auch einem gestiegenen Blutzuckerspiegel.
Symptome: Wie erkenne ich, ob ich gestresst bin?
Zunächst stellen sich psychische Symptome ein. Sie sind kurz angebunden, leicht reizbar und nicht mehr aufnahmefähig. Dazu kommen nach und nach dann die körperlichen Anzeichen, etwa Bluthochdruck oder immer wiederkehrende Kopfschmerzen. In diesem Fall sollten Sie sich zeitnah entspannen und einen Arzt aufsuchen.
Gelegentlicher Stress ist noch keine hohe Belastung für den Körper. Problematisch wird es immer dann, wenn diese Situation dauerhaft anhält und Sie im Alltag einschränkt. Oftmals ändern sich bei Stresssymptomen auch die Angewohnheiten der jeweiligen Person. Beispielsweise steigt der Nikotin- oder Alkoholkonsum und sie zieht sich immer weiter von anderen zurück.
Wenn Sie sich dafür interessieren, wie sich große Hitze auf unseren Körper und unsere Psyche auswirkt, schauen Sie auch gerne in den Kältebringer-Ratgebern vorbei.
Gibt es chronischen Stress?
Stress hat nur negative Auswirkungen auf den Körper. Besonders problematisch werden die Stresssymptome jedoch dann, wenn Sie mehrere Wochen oder sogar Monate anhalten. Ist die Belastung dauerhaft auf einem hohen Level, kann dies zu einem chronischen Problem werden.
Chronische Erschöpfung ist auch als ,,Burn-Out-Syndrom“ bekannt. Meist wird diese Krankheit nach jahrelanger psychischer und physischer Belastung diagnostiziert, in der Regel durch ein zu hohes Arbeitspensum.
Das können Anzeichen für das Burn-Out-Syndrom sein: dauerhafte Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schlafstörungen, Reizbarkeit, Ängste, ständige Eile & Hektik oder sozialer Rückzug.
Das Burn-Out-Syndrom ist die Spitze aller Stresssymptome. Nach der Diagnose wird es in einem langen Klinikaufenthalt behandelt. In Verhaltenstherapien, Gesprächstherapien oder Gruppentherapien sollen Betroffene lernen, wie sie richtig mit einer hohen Arbeitsbelastung umgehen. Dazu kommt viel Entspannung und Sport.
Sport, Musik und Co. – Hilft das wirklich gegen Stress?
Stress im Alltag hat jeder einmal. Doch es gibt einige Tipps & Tricks, die Sie bereits nach den ersten Stresssymptomen anwenden könne, um weitere Auswirkungen zu verhindern.
Zur Selbsthilfe bei Stress empfehlen wir unter anderem diese Aspekte:
- Organisation ist gegen Stress ein wichtiger Punkt. Dauerhafte Hektik und Anspannung kann eventuell durch die Verlegung oder Zusammennahme von Terminen verhindert werden
- Sport ist ein gutes Mittel, um den Kopf freizubekommen. Mindestens dreimal die Woche und jeweils etwa 45 Minuten reichen bereits aus
- Früher aufstehen ist leichter gesagt als getan. Dennoch hilft es, Stress zu reduzieren, indem Sie mehr Zeit haben
- Soziale Kontakte sind eine wichtige Stütze in stressigen Zeiten. Sie haben jemanden, um über das Problem zu reden und dieses eventuell zu lösen
- Musik oder entspannende Hörbücher helfen dabei, die Entspannung zu verbessern und so eine Erholung von Stress zu ermöglichen
- Spaziergänge im Wald sollten Sie in Ihrem Alltag integrieren. Die Stille in der Natur und die vielen Bäume haben eine beruhigende Wirkung
Wie kann ich Stress vorbeugen?
Um Stress vorzubeugen, können Sie die sogenannten vier A‘s anwenden:
- Ausweichen: Gehen Sie, wenn möglich, den Stressoren aus dem Weg und lassen Sie diese nicht an sich ran. So nehmen Sie dem Stress seinen Ursprung
- Anpassen: Passen Sie sich an den Stressor an und ändern Sie eventuell den Umgang. Durch die Veränderung der eigenen Reaktion lässt sich das Stresslevel senken
- Ändern: Den Stressor zu ändern geht nur in wenigen Fällen, aber, es geht. Egal ob es die Versetzung in eine andere Abteilung der Arbeit oder die Verlegung eines Dauertermins ist – manche Stressoren lassen sich anpassen
- Akzeptieren: Den Stressor zu akzeptieren fällt Ihnen wahrscheinlich schwer. Dennoch ändert dies die körperliche Reaktion und so sind Sie weniger gestresst obwohl der Stressor nach wie vor vorhanden ist
Bei nur kurzzeitigem Stress werden Sie kaum Auswirkungen bemerken. Aus diesem wird jedoch sehr schnell eine konstante Belastung, welche es unbedingt zu verhindern gilt. Mit einigen Tipps können Sie Stress gar nicht erst entstehen lassen und so jegliche körperliche Auswirkungen verhindern.
Fazit: Darum sollten Sie Stress unbedingt vermeiden
Stress ist nie etwas Gutes. Er sorgt zwar zunächst für eine hohe Produktivität auf der Arbeit, diese wird jedoch schnell zu psychischen und physischen Problemen. In den schlimmsten Fällen wird aus Stress auch ein Aufenthalt in einer Klinik oder eine dauerhafte Behandlung durch einen Psychologen, und dies gilt es unbedingt zu verhindern.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit in diesem Artikel weiterhelfen und Sie wissen nun, was es bei Stress als erstes zu tun gilt!