Klimaanlagen können auch heizen - eine Funktion, die viele Menschen nicht kennen. Indem sie den Kühlkreislauf umkehren, sorgen die Geräte an kalten Tagen für angenehme Temperaturen in der Wohnung. Besonders in der Übergangszeit können so das häufige Ein- und Ausschalten der Hauptheizung verhindert und Heizkosten eingespart werden. Wir zeigen, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit die Wärmepumpe nicht zum unangenehmen Stromfresser wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Indem sie den Kühlkreislauf umkehren, entziehen Klimaanlagen der Außenluft Wärme und geben diese in die Wohnung ab. Dadurch profitieren Sie als Besitzer von einer kompakten Luft-Luft-Wärmepumpe, ohne ein weiteres Gerät anschaffen zu müssen.
- Moderne Split-Klimaanlagen mit Heizfunktion eignen sich perfekt, um in der wechselhaften Übergangszeit ein Anspringen der Hauptheizung zu verhindern und so hohe Heizkosten zu vermeiden.
- Allerdings: Sinken die Temperaturen unter die -10-Grad-Marke, enthält die Außenluft nicht mehr genug Wärme, dass die kleine Wärmepumpe sie verarbeiten kann. Split-Klimaanlagen eignen sich deshalb in der Regel nicht als alleinige Heizung, mit Ausnahme von sehr milden Regionen.
- Nicht zu vernachlässigen ist die Verbesserung der Lebensqualität durch eine eigene Split-Klimaanlage. Sie reinigt die einströmende Luft, reguliert die Luftfeuchtigkeit und garantiert ganzjährig eine gleichbleibende Raumtemperatur.
Wie genau arbeitet die Wärmepumpe in der Split-Klimaanlage?
Die Wärmepumpe ist ein Gerät, welches der Umgebung Wärme entzieht und anschließend einem Heizkreislauf zuführt. Bereits in den 1960er-Jahren kam die erste Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus zum Einsatz. Die weltweit erste private Wärmepumpe bediente sich dabei der Temperatur im Erdreich, um eine Niedertemperatur-Fußbodenheizung zu betreiben.
Wenn Sie mit der Klimaanlage heizen möchten, dann wird die thermische Energie mithilfe eines Kältemittelkreislaufs zwischen Innen- und Außeneinheit transportiert. Der Prozess sieht konkret wie folgt aus:
- Verdampfen: In der Außeneinheit nimmt das Kältemittel Wärme aus der Außenluft auf. Auch bei sehr niedrigen Temperaturen verdampfen effiziente Kältemittel und können Wärme extrahieren.
- Verdichtung: In einem Kompressor wird das gasförmige Kältemittel verdichtet. Dabei steigen der Druck und die Temperatur des Kältemittels stark an und erhöhen die nutzbare Wärmemenge für den Innenraum.
- Wärmeabgabe: Über einen Wärmetauscher wird die thermische Energie des Kältemittels an die Luft abgegeben, welche dann mit einem Gebläse im Raum verteilt wird.
- Druckentlastung: Durch den Entzug der Wärme verflüssigt sich das Kältemittel wieder und der Druck entweicht durch ein Ventil. Es kehrt in seinem Ausgangszustand in das Außengerät zurück, wo der Kreislauf erneut beginnt.
Praktischer Nebeneffekt: Durch den Austausch zwischen Außen- und Innengerät kann die Klimaanlage die Raumluft dauerhaft filtern. In allen Geräten von Kältebringer sorgen acht Filter dafür, dass Bakterien, Schadstoffe und Schmutzpartikel aus der Raumluft extrahiert werden.
Ideal für die Übergangszeit: Die Luftwärmepumpe im Eigenheim
Die Luftwärmepumpe in der Split-Klimaanlage bietet zahlreiche Vorteile, die sie zu einer hervorragenden Alternative zur Öl- oder Gasheizung machen. Besonders in der Übergangzeit, wenn es plötzlich kälter wird, tendieren viele Menschen dazu, die Hauptheizung sofort aufzudrehen - das lässt die Heizkosten in die Höhe schießen.
Genau hier sehen Experten das Potenzial in der integrierten Wärmepumpe der Klimaanlage. Wenn es für einige Tage sehr kalt wird, bevor die Temperaturen dann wieder steigen, muss die Hauptheizung nicht anspringen, sondern die Wärmepumpe schieb sich in die entstehende Lücke.
Wichtig: Kleine Wärmepumpen kommen an ihre Grenzen, wenn die Außentemperaturen unter -10 Grad Celsius fallen. Zu diesem Zeitpunkt ist schlicht nicht mehr genug Wärme in der Luft vorhanden, um effizient zu heizen. Smarte Klimaanlagen bemerken dies eigenständig und schalten die Heizfunktion entsprechend ab.
Die Vorteile der integrierten Wärmepumpe auf einen Blick
- Energieeffizienz: In der Übergangszeit erzielen Luftwärmepumpen einen hohen "Coefficient of Performance" (COP-Wert), da die Differenz zwischen der Außen- und der gewünschten Innentemperatur gering ist. Aus einer Kilowattstunde (kWh) Strom können so bis zu vier kWh Wärme entstehen.
- Kostenersparnis: Durch die Nutzung der Umgebungsluft sind Klimaanlagen mit Heizfunktion günstig, gerade in Kombination mit selbstproduziertem Strom, etwa von einer PV-Anlage. Häufiges Ein- und Ausschalten der Hauptheizung im Gebäude treibt die Kosten in die Höhe und kann so verhindert werden.
- Umweltverträglichkeit: Klimageräte nutzen keine fossilen Brennstoffe und verursachen keine direkten CO₂-Emissionen. Dadurch sind sie umweltschonender als klassische Heizsysteme, gerade wenn sie mit nachhaltigen Energiequellen gespeist werden.
- Komforterhöhung: Split-Klimaanlagen heizen und kühlen nicht nur, sondern filtern auch die Raumluft und entfernen so Schadstoffe. Auch die Luftfeuchtigkeit, die im Winter häufiger einmal zum Problem wird, kann dank ihr reguliert werden.
Tipp: In diesem Ratgeber schauen wir uns genauer an, welche Filter die Split-Klimaanlage haben muss, wie sie Schadstoffe aus dem Raum filtern und warum das gerade im Winter unverzichtbar wird.
Was sollte beim Umstieg im Winter beachtet werden?
Viele Inhaber einer Klimaanlage wussten noch gar nicht, dass sie das Gerät im Winter als kompakte Heizung nutzen können. Für den Umstieg von Heizen auf Kühlen gibt es einige wichtige Tipps, die beachtet werden sollten, um einen effizienten Betrieb zu gewährleisten.
Nicht alle Split-Klimaanlagen sind beispielsweise für extrem niedrige Temperaturbedingungen geeignet. Während moderne Geräte problemlos bis zu -20 Grad Celsius aushalten, kann das bei älteren Modellen anders aussehen. Prüfen Sie das in jedem Fall im Vorfeld, um teure Schäden zu vermeiden.
Bereiten Sie außerdem die Außeneinheit der Klimaanlage auf die niedrigen Temperaturen vor. Sie sollte frei von Schnee, Eis und Fremdkörpern wie Blättern oder Ästen gehalten werden, um den effizienten Betrieb zu gewährleisten. Kontrollieren Sie auch, ob Ihre Klimaanlage automatisch in den Heizmodus wechselt, oder ob Sie das im Menü manuell einstellen müssen.
Fazit
Moderne Klimaanlagen können viel mehr als nur kühlen. Sie sorgen ganzjährig für eine angenehme Temperatur, filtern Schadstoffe und Fremdkörper aus der Luft und regulieren die Luftfeuchtigkeit. Als Heizung überzeugen sie mit vergleichbar niedrigen Stromkosten, einer unkomplizierten Bedienung und einfachen Installation in fast jedem Raum.
Die ganzjährige Nutzung der Anlage lohnt sich beinahe immer, denn viele Klimaanlagen verfügen über die zusätzliche Funktion einer Wärmepumpe. Gerade dann, wenn Sie den Strom günstig selbst produzieren oder Förderungen in Anspruch nehmen können, sollten Sie den Umstieg im Winter in Erwägung ziehen!