Die falsche Temperatur in der Wohnung hat viele unterschiedliche Auswirkungen. Verringerte Produktivität, starkes Schwitzen oder Atemwegsbeschwerden sind nur einige der möglichen Folgen. Im Winter kommt durch das Wegfallen des regelmäßigen Lüftens zudem eine erhöhte Schimmelgefahr zu den Belastungen hinzu. Mobile Klimaanlagen schaffen angeblich Abhilfe und regulieren die Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit.
Wir haben uns angesehen, was die kleinen Geräte können, und warum es in den meisten Fällen die bessere Wahl ist, auf eine Anlage mit Außengerät zu setzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine zu hohe Temperatur oder zu hohe / zu niedrige Luftfeuchtigkeit wirkt sich zwangsläufig auf unser Wohlbefinden aus. Wir sind schneller müde, können uns schlechter konzentrieren oder bekommen Kopfschmerzen. In vielen Wohnungen ist das auf einen zu geringen Luftaustausch in Bezug auf die Raumgröße zurückzuführen.
- Mobile Klimaanlagen haben in erster Linie die Aufgabe, im Sommer für Abkühlung zu sorgen - allerdings ohne ein fest verbautes Außengerät. Sie arbeiten entweder mit einem Abluftschlauch, der durch ein Fenster / durch die Wand nach außen gelegt wird, oder verzichten auf diesen sogar ganz (Monoblock-Klimaanlage).
- Viele Hersteller versprechen, dass trotz der kompakten Maße eine hohe Kühlleistung erzielt werden soll und es sich um ein vollwertiges Klimagerät handelt. In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Geräte jedoch oft nur "heiße Luft" aufwirbeln und keinen tatsächlichen Mehrwert bieten.
- Es ist meist sinnvoller, auf eine Split-Klimaanlage zu setzen. Diese überzeugt nicht nur durch eine um ein Vielfaches höhere Effizienz, sondern auch durch Luftreinigung, Steuerung der Luftfeuchtigkeit und einen sehr leisen Betrieb. Das einzige "Manko": Es muss eine Kernbohrung in der Gebäudewand vorgenommen werden.
Was ist eine mobile Klimaanlage?
Europaweit verfügen rund 20 Prozent der Haushalte mittlerweile über eine Klimaanlage - gerade in den letzten Jahren ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Zurückzuführen ist das nicht nur auf gesunkene Preise und eine höhere Verfügbarkeit, sondern auch auf die deutlich steigenden Temperaturen seit einiger Zeit. Viele Menschen halten es schlichtweg nicht mehr in ihren eigenen vier Wänden aus, wenn die Temperaturen über die 40-Grad-Marke klettern.
Mobile Klimaanlagen sind im Vergleich zu Split-Geräten flexibel, denn deren Standort lässt sich vergleichsweise einfach verändern. In den meisten Fällen haben die Geräte einen Schlauch, welcher die Luft durch ein gekipptes Fenster oder ein Loch in der Wand nach draußen leitet. Letzteres ist wiederum allerdings mit einem ähnlichen Aufwand wie bei der Split-Klimaanlage verbunden.
Zweite Möglichkeit: Einige Hersteller setzen auch auf Monoblock-Klimaanlagen ohne Abluftschlauch. Hier wird also lediglich die Luft genutzt, die sich bereits im Raum befindet. Mobile Klimaanlagen nutzen entweder einen Kältemittelkreislauf, um die Luft abzukühlen, oder verfügen über einen Tank mit kaltem Wasser (bei günstigeren Modellen).
Vorteile der mobilen Klimaanlage
Für Menschen, welche in Mietwohnungen leben, ist eine mobile Klimaanlage oft die einzige Option. Denn für bauliche Veränderungen wie die Bohrung ist immer eine Genehmigung des Vermieters erforderlich. Viele mobile Klimaanlagen ermöglichen es, dass der Abluftschlauch durch ein offenes / gekipptes Fenster nach außen gelegt werden kann.
Zudem haben die kompakten Geräte diese Vorteile:
- Portabilität: Der Standort eines mobilen Klimageräts kann sehr einfach verändert werden, wenn der Abluftschlauch nicht an eine Bohrung gebunden ist. Bei Bedarf können Sie also auch andere Räume der Wohnung kühlen.
- Einfachheit: Bei einer mobilen Klimaanlage müssen meist keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden, sie kann sofort in Betrieb genommen werden. Gerade bei plötzlichen Hitzewellen bietet sie so eine schnelle Lösung.
- Montagekosten: Je nach Bauart ist für ein mobiles Klimagerät keine bauliche Veränderung erforderlich. Das spart Montagekosten durch eine Fachfirma ein.
- Kostengünstig: Im Vergleich zu einer Split-Klimaanlage oder einem System für das gesamte Haus ist die mobile Klimaanlage deutlich günstiger in der Anschaffung. Hier muss oft nur mit geringen dreistelligen Kosten gerechnet werden
Wenn Sie vorhaben, den Standort des Klimageräts häufiger zu verändern oder Sie keine baulichen Veränderungen vornehmen können, dann ist eine mobile Klimaanlage die richtige Wahl. Allerdings ist das auch mit deutlichen Nachteilen verbunden - mehr dazu im nächsten Absatz.
Nachteile der mobilen Klimaanlage
Mobile Klimaanlagen sind etwa 30 bis 50 Prozent weniger effizient als Split-Klimaanlagen bei der gleichen Raumgröße. Grund hierfür ist, dass ein mobiles Klimagerät einen Luftschlauch nutzen, der oft auch warme Luft ins Gebäude zieht und so die effektive Leistung schmälert. Split-Klimaanlagen trennen den Kühlprozess in zwei Einheiten, so gelangt die warme Luft komplett nach außen.
Zudem bringen mobile Geräte die folgenden Nachteile mit:
- Da es keine Außeneinheit gibt, in der Kompressor und Ventilator verstaut werden können, sind mobile Klimaanlagen sehr laut. Gerade in sensiblen Räumen wie dem Schlafzimmer wird das zum Problem.
- Mobile Geräte kühlen etwa 30 bis 50 Prozent weniger effizient, denn es gibt keine zwei separaten Einheiten, die warme und kalte Luft trennen. Bei Temperaturen über 30 Grad Celsius kommen mobile Geräte deshalb schnell an ihre Grenzen.
- Die Geräte können nicht an der Wand aufgehängt werden, dadurch nehmen sie vergleichsweise viel Platz in meist kleinen Räumen ein. Die bessere Wahl ist eine Split-Klimaanlage über Kopfhöhe an der Wand.
- Wenn der Abluftschlauch durch ein Fenster gelegt wird, ist die Sicherheit des Hauses gefährdet oder zumindest eingeschränkt. Kriminelle haben leichteres Spiel, in das Gebäude zu gelangen.
Zudem müssen Sie auf einige wichtige Funktionen verzichten, wenn Sie sich für die mobile Klimaanlage entscheiden. Das Entfeuchten der Luft ist aufgrund des eingeschränkten Luftaustauschs oft nicht möglich, außerdem verfügen mobile Klimageräte in der Regel über keine oder nur schlechte Luftfilter.
Wann lohnt sich eine mobile Klimaanlage?
Die mobile Klimaanlage ist immer sehr vorsichtig zu betrachten. Sie kann eine sinnvolle Lösung sein, wenn eine flexible und vorübergehende Kühlung erforderlich ist. Etwa dann, wenn Sie im neuen Haus von einer Hitzewelle überrumpelt werden. Ebenso sinnvoll kann sie sein, wenn Sie zur Miete wohnen und der Vermieter sich nicht überzeugen lässt, eine Split-Klimaanlage zu verbauen. Da Sie keine baulichen Veränderungen vornehmen dürfen, ist es die einzige Lösung, auf ein mobiles Gerät zu setzen.
Dabei machen Sie jedoch eine Menge Abstriche. Der Ventilator verursacht laute Geräusche, durch den Abluftschlauch ist die Kühlung deutlich weniger effizient. Zudem ist die Kühlleistung bei Weitem nicht ausreichend für große Räume mit einer Fläche über 20 Quadratmetern.
Unser Tipp deshalb: In jedem Fall sollten Sie versuchen, den Vermieter zur Installation einer Split-Klimaanlage zu überzeugen. Diese ist leise, effizient, lässt sich mit einer Fernbedienung steuern und nimmt dank der Wandmontage kaum Platz in kleinen Räumen wie dem Schlafzimmer ein. Erfahren Sie hier mehr zu modernen Split-Klimaanlagen für Ihr Zuhause!
Ihre häufig gestellten Fragen
Können mobile Klimaanlagen auch heizen?
Einige mobile Klimaanlagen verfügen auch über eine elektrische Heizung, diese verbraucht jedoch sehr viel Strom. Effizienter sind hier Wärmepumpen, welche in modernen Split-Klimaanlagen verbaut sind.
Wie gut sind mobile Klimaanlagen ohne Abluftschlauch?
Sie sind weniger effizient, da sie die Luft in einem Raum nur umwälzen und nicht austauschen. Sinnvoll sind diese Luftkühler nur in sehr kleinen und gut belüfteten Zimmern.
Wie lange braucht ein mobiles Klimagerät, um einen Raum zu kühlen?
Bei einem kleinen Raum (< 10 Quadratmeter) müssen Sie mit rund 20 bis 30 Minuten rechnen, bis die mobile Klimaanlage für spürbare Abkühlung gesorgt hat.
