Er ist ein häufiger ungebetener Gast in vielen Wohnungen: Schimmel. Gerade im Winter, wenn nicht oft gelüftet wird, bildet er sich teilweise innerhalb von wenigen Stunden. Hat sich der Pilz einmal im Haus ausgebreitet, bekommen Sie ihn nur schwer wieder los. Ein gesundes Raumklima und die Prävention von Schimmel sind also essenziell. Wir zeigen Ihnen, wie das geht und was Pflanzen damit zu tun haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Durch den hohen Unterschied von Außen- zu Innentemperatur bildet sich im Winter besonders schnell Schimmel in einer Wohnung. Oftmals passiert das völlig unbemerkt
- In beinahe jeder Wohnung gibt es Schimmelpilze. Diese sind jedoch nicht gesundheitsschädlich, solange es nur kleine Mengen sind
- Zimmerpflanzen wird oft eine luftreinigende Wirkung zugesagt. Durch die Aufnahme von Feuchtigkeit sollen sie auch bei der Vorbeugung von Schimmel helfen
- Pflegeleichte Pflanzen wie der Bogenhanf, der Efeu oder die Palme sind echte Alleskönner, wenn es um eine gute Raumluft geht
Schimmelgefahr: In diesen Räumen ist besonders Vorsicht geboten
Wenn die kalte Außenluft auf warme Heizungsluft trifft (etwa am Fenster), dann entsteht an diesen Stellen Kondenswasser. Das lässt sich zwar durch gute Isolierung und Dämmung vermeiden, jedoch sind noch in vielen Gebäuden sehr dünne Glasscheiben in den Fenstern verbaut. Sind die Fensterrahmen einmal feucht und dies bleibt unbemerkt, lässt der Schimmel meist nur noch wenige Tage auf sich warten. Doch es kann auch andere Ursachen geben.
Einige Räume sind geradezu prädestiniert für die Bildung von Schimmel. Wenn in der kalten Jahreszeit nicht gelüftet werden kann, hat Feuchtigkeit keinen Ausweg und schlägt sich an den Wänden und Decken nieder. Dem können Sie vorbeugen, indem Sie sensible Stellen kennen:
- Badezimmer: durch eine vergleichsweise hohe Raumtemperatur und die Feuchtigkeit durch das Duschen kommt es an den Wänden und der Decke vermehrt zu Kondenswasser. Kann dieses nicht trocknen, entsteht schnell schädlicher Schimmel
- Küche: Dämpfe durch das Kochen erhöhen die Luftfeuchtigkeit in der Küche, was auch die Schimmelgefahr steigen lässt
- Keller: Durch den Temperaturunterschied zum Rest des Hauses neigen Kellerräume zu Feuchtigkeit. In Zwischenräumen und Ecken bildet sich schnell Schimmel
- Schlafzimmer: Im Schlaf verlieren wir etwa einen halben Liter Flüssigkeit, dazu kommt feuchter Atem in die Raumluft. Wird am Morgen nicht gelüftet, hat Schimmel leichtes Spiel
Wie Sie sehen, hat Schimmel viele Ursachen und ist keinesfalls nur auf eine schlechte Bausubstanz zurückzuführen. Ein gesundes Raumklima ist das A und O, wenn es um unsere Gesundheit geht. Im nächsten Abschnitt zeigen wir Ihnen, wie luftreinigende Pflanzen zu einer besseren Gesundheit beitragen können.
Die Wirkung von Pflanzen auf das Raumklima
Pflanzen wird oft nachgesagt, dass sie Schadstoffe aus der Raumluft filtern können und somit die Gesundheit verbessern. Das stimmt auch - jedoch nicht im Ausmaß, wie es bisher angenommen wurde. Für eine effiziente Luftreinigung wären deutlich mehr Pflanzen in der Wohnung nötig, als es realistisch umsetzbar ist. Dennoch gibt es einige pflegeleichte Gewächse, die einen positiven Einfluss auf die Raumluft haben.
Der Efeu ist eine äußert hilfreiche Pflanze, um Schadstoffe aus der Luft zu filtern. Darunter auch die Schimmelsporen, die sich durch den Pilz schnell im Raum verbreiten und für weitere unangenehme Überraschungen sorgen. Der Efeu ist pflegeleicht und braucht einen hellen, aber halbschattigen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung oder Heizungsnähe. Da mit langen Blättern zu rechnen ist, empfehlen wir Ihnen, den Efeu in einen Hängetopf zu pflanzen.
Der Bogenhanf ist als Zimmerpflanze besonders durch seine Pflegeleichtigkeit beliebt. Wie fast alle Pflanzen filtert auch er Schadstoffe aus der Luft und kann Feuchtigkeit absorbieren. Ein weiterer Vorteil vom Bogenhanf: auch in der Nacht produziert er weiter Sauerstoff, was zu einem besseren Raumklima beiträgt. Für ihn empfehlen wir einen halbschattigen Platz, zu viel Wasser kann ihm schaden.
Eine pflegeleichte Pflanze, die viele nicht auf dem Schirm haben, ist die Palme. Sie saugt durch ihre zahlreichen Blätter eine Menge Feuchtigkeit auf und kann so der Schimmelbildung vorbeugen. Im Innenraum und mit Heizungsluft kommen diese Palmenarten besonders gut klar: Zwergdattelpalme, Arecapalme und die Ladypalme.
In einem Raum werden Pflanzen gerne vernachlässigt: im Badezimmer. In zahlreichen Wohnungen gibt es in diesem kein Fenster, was viele Menschen glauben lässt, Pflanzen machen hier keinen Sinn. Doch das stimmt nicht. Gerade im Bad, wo täglich eine Menge Feuchtigkeit entsteht, braucht es Pflanzen mehr als in anderen Räumen. Zu den wenigen schattenverträglichen Pflanzen gehört das Einblatt, auch bekannt als Friedenslilie. Es kommt ohne Sonneneinstrahlung zurecht und mag Räume mit einer hohen Luftfeuchtigkeit besonders gerne. Achten Sie lediglich darauf, diese Pflanze hin und wieder abzustauben oder mit kalkarmem Wasser einzusprühen.
Wie Sie sehen, sind können Pflanzen viel mehr als gut aussehen und für bessere Luft im Raum sorgen. Zahlreiche Zimmerpflanzen nehmen Feuchtigkeit auf und helfen so dabei, Schimmel vorzubeugen oder die Ausbreitung zu minimieren. Entfernen lässt er sich dadurch jedoch nie komplett - wie das geht, schauen wir uns jetzt an.
Tipp: In diesem Artikel könne Sie nachlesen, warum meine Infrarotheizung perfekt ist, um Schimmelbildung in der Wohnung zu stoppen und zu verhindern.
Reichen Pflanzen in der Wohnung aus, um Schimmel zu verhindern?
Die Antwort hier ist ganz klar: Nein, Pflanzen alleine reichen nicht aus, um Schimmelbildung und -verbreitung in der Wohnung zu verhindern. Sie können lediglich eine Verbesserung des Raumklimas erzielen. Beliebte Zimmerpflanzen wie der Bogenhanf, der Efeu und die Palme absorbieren Feuchtigkeit und regulieren so die Luftfeuchtigkeit im Raum.
Eine moderate und gleichbleibende Luftfeuchtigkeit und der Wohnung ist wichtig, um Schimmel gar nicht erst entstehen zu lassen. Pflanzen tragen zu einem gesunden Raumklima bei und sorgen für Gemütlichkeit. Dennoch sollten Sie Maßnahmen ergreifen, wenn Sie Schimmel keine Chance geben möchten.
Die drei wichtigsten Tipps gegen Schimmel in der Wohnung
- Regelmäßiges Lüften
Auch im Winter müssen Sie für eine ausreichende Belüftung sorgen. Wir empfehlen das Stoßlüften aller Räume zweimal täglich, idealerweise direkt nach dem Aufstehen und am Abend. Durch die Luftzirkulation werden feuchte Stellen getrocknet und die Nässe kann sich nicht festsetzen.
- Gleichmäßig Heizen
Um Schimmel zu vermeiden, darf die Raumtemperatur im Winter nicht unter 18 Grad Celsius liegen. Wir empfehlen ein smartes Thermostat, durch welches sich Ihre Heizung bequem mit dem Smartphone steuern lässt. Wichtig: Schimmel kann sich bereist nach wenigen Stunden bilden, weshalb Wärmelücken sofort geschlossen werden müssen.
- Wände trocken halten
In Bad und Küche entsteht zwangsläufig jeden Tag durch das Duschen oder Kochen eine Menge Feuchtigkeit. Fließt dieses Kondenswasser nicht kontrolliert in einen Abfluss sondern sammelt sich in Zwischenräumen und Spalten, hilft auch Wärme und Frischluft nicht mehr geben Schimmel. Dichten Sie Fugen und Zwischenräume in feuchten Räumen fachgerecht ab, um das zu verhindern.
Fazit: Pflanzen alleine reichen nicht aus, sind aber eine Grundlage
Zimmerpflanzen dürfen in keiner Wohnung fehlen. Sowohl optisch als auch aus gesundheitlichen Gründen. Sie reinigen die Luft, wenn auch nur minimal, und verhindern die Verbreitung von Schimmelsporen. Durch sie profitieren Sie von mehr Sauerstoff und einer Verbesserung des Klimas in Ihrer Wohnung. Dennoch sind sie kein grünes Wunder und reichen nicht aus, um alleine den Schimmel zu bekämpfen.
In diesem Artikel haben wir Ihnen einen kurzen Überblick gegeben, was Pflanzen können - und was nicht. Falls Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung kontrollieren, können Sie sich diesen Artikel ansehen.